Ein Überblick der Umgangsmodelle

Ein Überblick der Umgangsmodelle

Vorweg, es gibt Hilfe dabei, welches Umgangsmodell für eure Familie das Richtige ist. Diese bekommt ihr bei vielen Beratungsstellen, wie zum Beispiel:

Diakonie Deutschland (https://hilfe.diakonie.de/hilfe-vor-ort/erziehungsberatung-und-familienberatung/bundesweit/?text=&ersteller=&ansicht=karte) 

der Caritas Deutschland (https://www.caritas.de/hilfeundberatung/ratgeber/familie/ueberforderteeltern/erziehungs-und-familienberatung), 

Verband alleinerziehender Mütter und Väter (https://www.vamv.de/allein-erziehen/beratung) und viele mehr.

 

Nun kommen wir aber zum ersten Überblick der verschiedenen Modelle!

Residenzmodel:

Das Kind wohnt bei einem Elternteil und verbringt dort die meiste Zeit. Bei dem anderen Elternteil verbringt es einzelne Tage oder das Wochenende.

 

+ Einfach, Kind bleibt meist in der ursprünglichen Wohnung wohnen
+ getrennte Elternteile müssen wenig Kontakt zueinander haben

+ Stabilität

- Geringe Beteiligung des anderen Elternteils

- weniger Bindung zum anderen Elternteil

- /+Elternteil, bei dem Kind nicht wohnt, muss Unterhalt für das/die Kinder bezahlen 

 

Besuchsmodell:

Das Kind wohnt bei einem Elternteil, der andere Elternteil kommt regelmäßig zu Besuch. (Wird oft bei noch sehr kleinen Kindern gewählt, die noch sehr an der Mutter hängen oder noch gestillt werden)

 

+ gerade für kleine Kinder, die evtl. noch gestillt werden geeignet

+ Stabilität fürs Kind/ kein Umziehen fürs Kind
- geringe bis keine Beteiligung an der Erziehung des anderen Elternteils

- wenig bis keine Bindung zum andern Elternteil

- getrennte Elternteile haben mehr Kontakt zueinander, müssen mehr Absprachen treffen, evtl. auch bei den Besuchen dabei sein.

- /+Elternteil, bei dem Kind nicht wohnt, muss Unterhalt für das/die Kinder bezahlen 

 

Wechselmodel:

Das Kind verbringt bei beiden Elternteilen etwa gleich viel Zeit. Und hat in beiden Wohnungen ein Kinderzimmer bzw. ein Bereich für sich.

 

+ Beide Elternteile können sich gleichstark in die Erziehung mit einbringen

+ Kosten und Betreuung werden von beiden Eltern übernommen, wenn die Eltern ähnlich verdienen muss kein Elternteil Unterhalt zahlen

- Kind muss regelmäßig „umziehen“  und fühlt sich vielleicht nirgends „Zuhause“

- höhere Kosten durch 2 Kinderzimmer

- viel Abstimmung zwischen den Elternteilen notwendig

- bei unterschiedlichem Verdienst der Eltern (aber gleich vieler Betreuung)  kann die Berechnung des Unterhalts schwierig werden.

 

 

Nestmodel:

Das Kind bleibt in der früher gemeinsamen Wohnung wohnen. Die Eltern haben jeweils eine eigene Wohnung und leben abwechselnd beim Kind.

 

+ wenig Änderungen fürs Kind, es hat sein Zuhause und muss nicht umziehen

+ die zusätzlich angemieteten Wohnungen für die Eltern benötigen kein Kinderzimmer/Sachen fürs Kind müssen nicht doppelt angeschafft werden

+ Beide Elternteile können sich gleichstark in die Erziehung mit einbringen

+ Kosten und Betreuung werden von beiden Eltern übernommen, wenn die Eltern ähnlich verdienen muss kein Elternteil Unterhalt zahlen

- hoher Aufwand für die Eltern

- erfordert hohe Kooperationsbereitschaft beider Elternteile

- Kosten für mindestens eine weitere Wohnung in der Praxis eher 2Wohnungen für die Eltern

- bei unterschiedlichem Verdienst der Eltern  (aber gleich vieler Betreuung) kann die Berechnung des Unterhalts schwierig werden.

 

Familien-WG:

Beide Eltern leben nach der Trennung weiterhin unter einem Dach und kümmern sich gemeinsam um das Kind. Kann funktionieren, wenn sich die Eltern trotz der Trennung gut verstehen und die Wohnung/das Haus groß genug ist, um ein eigenes Leben führen zu können (ggf. mit neuen Partnern).

 

+ wenig Änderungen fürs Kind, es hat sein Zuhause und muss nicht umziehen

+ Kind hat weiterhin im gleichen Umfang wie vorher beide Elternteile zur Verfügung

+ weniger Kosten

+ Beide Elternteile können sich gleichstark in die Erziehung mit einbringen

+ Kosten und Betreuung werden von beiden Eltern übernommen, wenn die Eltern ähnlich verdienen muss kein Elternteil Unterhalt zahlen

- hohes Konfliktpotenzial

- erfordert hohe Kooperationsbereitschaft beider Elternteile

- bei unterschiedlichem Verdienst der Eltern (aber gleich vieler Betreuung) kann die Berechnung des Unterhalts schwierig werden.

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